
Wenn Jean-Francois Pignon mit seinen berühmten weißen Pferden auftritt, sind magische Momente und
Standing Ovations garantiert. Bis nach China verzaubert er inzwischen das Publikum mit seiner weltweit einzigartigen Freiheitsdressur. Auf der Eurocheval in Offenburg durfte ich
ihn vor der Gala-Show in seinem Trailer besuchen. Zum Gala-Abend der Eurocheval ist Jean-Francois Pignon mit seinen Töchtern Shainy (10) und Swana (14) nach Offenburg gereist.
Acht Stuten und den kleinen Publikumsliebling Petit Coeur hat Pignon im Gepäck. Petit Coeur, „Kleines Herz“, das selbstbewusste Pony, das er sich von Tochter Swana
ausleihen darf.
Nach welchen Kriterien sucht Pignon die Pferde für die Show
aus?
Die Antwort kommt prompt: „Es gibt keine Selektion, keine
bevorzugte Rasse. Auch das Alter ist egal.“ Nach seiner Erfahrung bringt jedes Pferd die Voraussetzungen für Freiheitsdressur mit: Das natürliche Verhalten. Bei Fohlen nutzt Pignon
den angeborenen Spieltrieb, kommuniziert mit ihnen spielerisch.
Wie lange dauert die Ausbildung der Pferde bis zur Show?
Pignon überlegt kurz. „Im Durchschnitt rund sechs Monate.“ In diesem Zeitraum hat er letztes Jahr
Pferde für die marokkanische Staatsgarde und für Troy (größte Pferdeshow der Welt) in Peking ausgebildet.
Ob er mit einem Co-Trainer arbeitet?
Nein. Pignon schüttelt den Kopf. Alleine zu arbeiten fördert den persönlichen Bezug zu den Pferden. Und man arbeitet konzentrierter. „Ich bin ein Mann und kann mich nur auf
eins konzentrieren,“ sagt Pignon und lacht. Für die Pferdeshow Troy hat Pignon einen Trainer ausgebildet. „Das geht aber nur, wenn die Person die richtige Motivation für die Arbeit
mitbringt,“ erklärt Pignon.
Wie sieht sein Alltag mit den Pferden aus?
Pignon lehnt sich zurück, lächelt. Je nach Motivation trainiert er die Pferde jeden Tag in Gruppen. Manchmal sei es jedoch effektiver, es bei einem richtig guten Training in
der Woche zu belassen, statt fünf Tage ohne Motivation zu trainieren.
Werden seine Pferde auch geritten?
Pignons nickt in Richtung Shainy und Swana. Seinem Gesichtsausdruck sieht man an, dass er stolz ist auf die beiden Mädchen. "Klar," meint er. Seine Töchter reiten die Pferde regelmäßig und
springen auch mit ihnen.
Ob die beiden Mädchen später einmal in die Fußstapfen des berühmten Vaters treten
wollen?
Swana überlegt, schüttelt den Kopf. Eigentlich hat sich da noch keine Gedanken
gemacht. Shainy kann sich das schon vorstellen. Allerdings würde sie lieber mit Hunden arbeiten. Zwei Border Collies und ein Chihuahua wären klasse.
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